Nach meinem letzten Blog Artikel erreichten mich mehrere Nachrichten, dass es schön war endlich wieder von mir zu hören, aber der Artikel doch sehr Oberfläche war und man nicht wirklich entnehmen konnte wie es mir wirklich geht. …stimmt!
Manche von euch wissen das ich gerade erst wieder eine OP hinter mir habe und haben sich gewundert warum ich die mit keiner Silbe erwähnt hatte. Um ehrlich zu sein habe ich die ganze Zeit mit mir gerungen ob ich darüber schreiben soll oder nicht. Ich dachte mir es ist doch sehr privat, auf der Kehrseite habe ich mit der Entscheidung einen Blog zu schreiben versprochen immer ehrlich und authentisch zu sein. Daher nun meine Entscheidung doch darüber zu schreiben. So Achtung Achtung … es ist privat und für den einen oder anderen Mann vielleicht zu viel Ehrlichkeit, oder Details … *lach*
Wie weit soll ich nun ausholen um das Thema generell zu beschreiben. Nun sagen wir es mal so, nach der Geburt meiner Tochter Elena vor mittlerweile über 7 Jahren, hat sich nichts mehr so eingespielt wie es hätte sein sollen.
Ein Thema war das ich immer öfter und heftigere Migräneanfälle bekam. Ich konnte beobachten das sie Hormonell gesteuert waren aber zunehmend schlimmer wurden und die Abstände dazwischen immer kürzer. Oft konnte ich morgens nicht aufstehen um mich selbst um Elena zu kümmern. Nach einiger Zeit wurde mir dann ein spezielles Migräne Medikament verschrieben was generell half, aber auch keine Dauerlösung war. Ich fühlte mich wie ein Junkie. Ich konnte einmal beobachten nachdem ich krank und relativ hohes Fieber hatte, das die Migräne für längere Zeit ausblieb und dann schleichend wiederkam. Irgendwann kam mir der Gedanke das mir das Fieber geholfen haben könnte. Man sagt ja auch das Fieber reinigend und daher heilend ist. Also begann ich zu recherchieren und stieß in Wien auf Hr. Dr. Kleef mit seiner Fiebertherapie „Hypothermie“. Bei ihm war ich dann mit 3 Therapieeinheiten in Behandlung und siehe da, meine Migräne verschwand. Hyperthermie ist die gezielte Erhöhung der Körpertemperatur und dadurch aktiviert der Körper starke Selbstheilungskräfte.
Ich war überglücklich das ich diese furchtbare Migräne wo ich handlungsunfähig war endlich los war. Endlich musste ich mich nicht mehr im dunklen Schlafzimmer verstecken und 2 Tage stillhalten bis es endlich vorüber war und mich mit heftigen Medikamenten ruhigstellen. Es war mir extrem wichtig die Migräne vor meiner Auswanderung unbedingt in den Griff zu bekommen, weil ich ja keine Ahnung hatte welche Medikamente ich hier in Kanada bekommen würde, was helfen würde oder wie ich die bezahlen sollte. Viele Medikamente sind extrem teuer und man ist nicht automatisch mit den Medikamenten finanziell gedeckt.
Nach der Therapie bei Dr. Kleef, hatte ich dann zumindest ein Problem gelöst. Ich dachte ich schreibe das hier mit dazu für alle die vielleicht ähnlich wie ich mit Migräne kämpfen oder andere gesundheitliche Themen haben wo ggf. die Hypothermie als behandlungsalternative zu Medikamenten eine Idee sein könnte.
Die Migräne war aber leider nicht mein einziges Problem. Nach der Geburt hat sich leider auch nie wieder ein regulärer Zyklus eingestellt. Unter Abstimmung mit meinem Gynäkologen habe ich unterschiedliche Hormontherapien und Verhütungsvarianten ausprobiert aber nichts half. Im Gegenteil es wurde schlimmer und schlimmer bis es eine Dauerblutung war. Ein Horror mit dem ich in Summe jetzt 2 ½ Jahre kämpfen und leben musste. Meine Verzweiflung war groß, weil mir einfach keiner wirklich helfen konnte. Fallweise hatte ich Wein- und Schreianfälle, ich fühlte mich hilflos. Oft dachte ich mir „Hätte ich eine Schnittwunde am Arm“ sieht jeder wo das Problem liegt und jeder Arzt weiß wie er mir helfen kann. In meinem Fall wusste keiner was die Ursache war oder wie er mir wirklich helfen konnte. Ich habe um MR Untersuchungen gebettelt und musste hartnäckig bleiben. Im Mai vor meiner Auswanderung hatte ich dann eine OP wo mir quasi die Gebärmutter ausgebrannt wurde um so Abhilfe zu schaffen. Mit dem Eingriff wurden mir aber auch automatisch die Eileiter entfernt. Grund dafür ist die sehr hohe Wahrscheinlichkeit nach dem Eingriff im Falle einer Schwangerschaft ein behindertes Kind zu bekommen. Somit hatte sich dann auch endgültig die Frage, zweites Kind ja oder nein, erledigt gehabt.
Nach dem Eingriff, den ich ehrlich gesagt ganz schön unterschätzt hatte, (ich dachte innerhalb einer Woche bin ich wieder fit) hatte es kurzfristig den Anschein als hätte es funktioniert, leider aber eben nur kurzfristig. Einen Tag vor Abreise nach Kanada begann alles von vorne. Hier in Kanada musste ich einmal 3 Monate warten bis ich überhaupt zu einem Arzte gehen konnte. Dann musste ich deren Vorschläge und Anweisungen befolgen und dieses und jenes versuchen und probieren. Hier Schwören alle Ärzte auf die Hormonspirale. Für mich, die ja aufgrund des letzten Eingriffes keine Kinder mehr bekommen kann, komplett unlogisch und ich war nicht begeistert das ich unter Druck gesetzt wurde diese als Hormontherapie versuchen zu müssen. Entweder war es meine persönliche Abneigung gegen dieses Teil oder hat es wirklich nicht funktioniert aber mein Körper hat sie abgestoßen und sie blieb nicht dort wo sie hätte sein sollen. Bei der Kontrolluntersuchung wurde ich komplett überrumpelt. Ich hatte zwar das Gefühl das was nicht in Ordnung war, aber ich wäre nicht auf die Idee gekommen das dieses blöde Teil herumwandert. Daher ohne es groß zu besprechen wurde die Spirale rausgenommen und eine neue eingesetzt, weil schlussendlich muss man ja sicherstellen das es kein blöder Zufall war das es nicht funktioniert hat. Ich war total überfahren. Ich war überhaupt nicht darauf vorbereitet und sowas von Leid das mir wieder wehgetan wird. Ich glaube irgendwann gibt Geist und Seele auf und ich musste mich so zusammenreißen dort drin nicht wie ein kleines Mädchen drauf los zu heulen. Für mich ist ganz ehrlich jede Frau die dieses Teil zur Verhütung verwendet eine Heldin. Ich habe es gehasst. Wochen später wieder zur Kontrolle und wieder die Niederschmetternde Nachricht das es nicht funktioniert hat. In dem Moment war ich am Boden zerstört und habe einfach verweigert und gesagt es wird jetzt gar nichts mehr gemacht.
Erst wenn keine Frauenklinik und kein praktischer Arzt mehr weiterweiß, bekommt man hier eine Überweisung zum Facharzt/Spezialisten.
Nachdem dann auch die Fachärztin nochmals alles überprüft und untersucht hat, kam dann endlich im November die ersehnte Entscheidung dem Ganzen ein Ende zu setzen. Die Gebärmutter kommt raus, die Eierstöcke bleiben wegen der Hormonproduktion. Gott sei Dank, ein Licht am Ende des Tunnels.
Es hat sich dann noch ziemlich gezogen bis ich endlich einen OP-Termin bekam aber zum Glück kann ich ja ganz schön stur und hartnäckig bleiben und hab dann nachdem ich persönlich mehrmals nachgefragt hatte, am 6.Maerz endlich meinen OP-Termin. Die OP selbst verlief sehr gut und bereits einen Tag später kam ich nach Hause. Da wird hier nicht lange herumgefunkelt, sobald du halbwegs gehen kannst und nicht unbedingt alleine zu Hause bist, wirst du heimgeschickt. Soweit schien vorerst alles gut.
Kurz nachdem ich aber zu Hause war, gings bergab. Ein extremer Schwindel überkam mich. Ich konnte nicht einmal meine Augen öffnen geschweige denn meinen Körper bewegen. Sobald ich nur eines davon machte musste ich mich übergeben. Bei Gott nicht angenehm, wenn man gerade frisch operiert ist. ☹ Zuerst dachten wir eventuell eine Nachwehe von der Narkose aber es wurde schlimmer und schlimmer und geschwächt von der OP baute auch ich ganz schnell ab. Nach eineinhalb Tagen überkam uns dann die Angst und der Arzt gab Phil die Anweisung mich sofort ins Krankenhaus retour in die Notaufnahme zu bringen. Dort wurde ich komplett durchgecheckt und mit Flüssigkeit und Infusionen versorgt, weil ich komplett dehydriert und geschwächt war. Das Endergebnis aller Untersuchungen war dann das mein Zustand nichts mit der OP zu tun hatte und ich einen Vertigo hatte. Kurz erklärt der Gleichgewichtssinn in meinem Ohr war gestört. Im Krankenhaus wurde Phil dann instruiert wie er mit mir Übungen machen kann um die „Kristalle“ die sich in meinem Ohr verkeilt haben wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
https://www.youtube.com/watch?v=9SLm76jQg3g
Hier das Video wo das ganze erklärt wird. Sehr interessant sich die zweieinhalb Minuten anzusehen, denn es kann jeden jederzeit so ergehen und dann hilft es vielleicht zu verstehen was passiert und wie ihr euch zumindest versuchen könnt zu helfen.
Es hat dann eine Woche mit einem weiteren Rückschlag gedauert bis ich diesen furchtbaren Schwindel komplett los wurde. Jetzt gibt es nur noch den „normalen“ Heilungsprozess von der OP und sofern ich mich halbwegs ruhig verhalte geht’s mir recht gut. Lt. Arzt bin ich in 6 bis 8 Wochen wieder komplett hergestellt. 😊
Meine OP war wirklich nur Tage bevor bei uns die große Covid19 Krise ausbrach. Ich hatte Riesen Glück, ein paar Tage später und es wäre alles abgesagt geworden und Gott weiß wann ich dann erst wieder einen OP-Termin bekommen hätte. Die vorgegebene Selbstisolation wegen dem Zahnarzt Termin den Phil hatte, kommt uns gar nicht so ungelegen. Somit können wir sicherstellen das ich mit meinem geschwächten Immunsystem nicht in Gefahr komme und mittlerweile ist meine OP 2 Wochen her d.h. wir wissen auch das ich während meines Krankenhaus Aufenthaltes nicht angesteckt wurde.
Ich habe mich dazu entschlossen darüber zu schreiben, weil ich oft vor und nach meiner Schwangerschaft das Gefühl hatte das es jede Menge Themen gibt über die viel zu wenig gesprochen wird und oft fühlt man sich dann missverstanden oder alleingelassen und hat keine Ahnung wie viele Frauen mit denselben oder ähnlichen Problemen kämpfen.
Wenn wer von euch Fragen hat oder ähnliches erlebt und sich austauschen möchte, bitte keine Scheue und einfach bei mir melden 😊. Ich bin gerne für euch da.
Hallo liebe Ines!
Gottseidank geht es dir wieder so halbwegs gut und hast dich erholt. Du hast ja schrechliches durchgemacht, ich hab immer von Bianca a bissal was erfahren.
Ja, ich konnte auch in meinem Wechsel mit der Hormonspirale ein Lied davon singen, habs jedoch auch mit relativem Stursinn entfernen lassen und die langen, starken Blutungen mit einfachen Mittel von einer Heiltherapeutin in den Griff bekommen. Aber ich habe diese Tortur wie du sie erleben musstest nicht gehabt, aber ich kann es mir gut vorstellen, was du durchgemacht hast. …und viele Ärzte sind einfach unfähig….
Aber jetzt nach vorne schauen und dem Corona aus dem Weg gehen, ist ja eine extrem unglaubliche, weltweite Pandemie und geht hoffentlich bald vorbei .
Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute und gesund bleiben,
liebe Grüße Silvia
Liebe Silvia, danke fuer deine Nachricht. Freut mich das dir eine Heiltherapeutin helfen konnte und auch du stur geblieben bist. Bleib gesund und brav zu Hause. :-)ganz liebe Gruesse Ines
Hallo Ines,
Ganz schön schockierend, was du alles durchmachen musstest. Ich les immer wieder gern deinen Blog, bringt er doch ein bischen so heile Welt in den Arbeitsalltag. Das hat mich nun aber doch ganz schön mitgenommen. Ich hoffe für dich, dass du bald wieder wohlauf bist. Schöne Grüße aus Neutraubling, wir arbeiten noch, jedoch mit strengen Vorsichtsmassnahmen dank Corona. Es ist etwas gespenstisch, etwa die Hälfte der Angestellten sind in Home-Office, aber der Rest hält die Fahnen hoch.
Ich wünsch dir und deiner Familei alles Gute, Robert
Hallo Robert, danke fuer deine lieben Worte, jetzt wird nach vorne geschaut. Ich hatte gestern einen ersten Spaziergang mit meiner Familie. Wir haben das Glueck das hinter uns ein riesen Wald Gebiet liegt und wir konnten eine kleine Runde mit Ruby drehen ohne auch nur eine einzige Menschen Seele im Wald zu sehen, hatte aber das Glueck meine erste Eule in freier Naturbahn zu beobachten. Jetzt ist mir unser schoener Regenwald schon sehr abgegangen. Danke das ihr im Werk die Stellung haltet und weiterhin darauf achtet das Produkte verpackt werden koennen und ihren Weg in den Handel finden. Seit vorsichtig und schaut auf euch. Liebe Gruesse an alle 😉 Ines
Liebe Ines!
Ich wünsche dir von Herzen, dass es dir bald wieder gut geht und du ganz gesund bist.
Ganz liebe Grüße und alles Gute
Inge
Liebe Inge, es freut mich sehr von dir zu hoeren. Es geht bergauf 🙂 Ganz liebe Gruesse, Ines
Hallo Ines,
manche Dinge muss Frau sich einfach von der Seele schreiben, damit sie verarbeitet werden können. Es gehört auch eine Menge Mut dazu, ein solch persönliches Thema nach außen zu tragen. Aber es wird dir persönlich nur gut tun, diesen Schritt getan zu haben. Ich persönlich stecke mitten in den Wechseljahren, ist auch nicht wirklich lustig. aber erträglich. Zeitweise jedenfalls. Auch ich habe Phasen, da verwünsche ich die Natur und was weiss ich wen noch alles. *gg*
Für dich wünsche ich mir baldige und vor allem vollständige Genesung. Lass es ruhig angehen und überstürze nichts. Du hast viel hinter dir und das braucht alles seine Zeit.
Liebe Grüße aus dem Vogelsberg
sendet Kerstin
Hallo Kerstin, lieben Dank fuer deine Nachricht. Ich hoffe das der Wechsel fuer dich ertraeglich bleibt. Der kommt dann noch fuer mich, da bin ich dann mal gespannt. Ganz liebe Gruesse Ines
Vermutlich bekommst du die „Light-Version“! Dafür bist du schneller gesund, als ich durch die Wechseljahre. Hahaha…. nur den Humor nicht verlieren! Schönen Abend euch allen.
Liebe Ines! Es tut mir voll leid, dass du solche gesundheitliche Probleme hattest und wünsche Dir alles Gute. Ja, ja die Hormone der Frauen drehen oft durch (kenne ich von mir, hatte auch diese OP). Bei mir löste die Pille über 15 Jahre Kopfwehbeschwerden aus und wurde erst durch die Entfernung der Gebärmutter bzw. Absetzung der Antibabypille erkannt. Aber nun wieder zu Dir/Euch, ich freue mich immer unheimlich was von Euch zu lesen. Der Phil hat bei uns einen besonderen Stellenwert und kommt mit seinem Spruch „im Winter ist es besser“ alle zwei Wochen in unseren Gesprächen vor. Immer wieder fragen wir uns wie es Euch wohl geht und dass wir Euch einmal besuchen werden… versprochen. Gib acht auf Dich und lass es ruhig angehen, bleibt gesund und in Verbindung…Liebe Grüße aus Bad Erlach!
Hallo Sabine, oh das waere toll wenn ihr mal zu uns kommt. Das wuerde euch hier alles sehr gefallen. Ganz liebe Gruesse, Ines