Was sich in den letzten Monaten getan hat…

Hallo Ihr Lieben,

Nach 8 Monaten dachte ich mir ist es mal wieder an der Zeit ein Lebenszeichen von mir zu geben. Könnt ihr euch vorstellen in Kürze bin ich 3 Jahre hier. Wahnsinn, kaum zu glauben.

Ich habe gestern meine Unterlagen vorbereitet um mein Ansuchen auf Beibehaltung der Österreichern Staatsbürgerschaft einzureichen. Hoffentlich bekomme ich dann sehr bald hierzu einen positiven Bescheid und dann wird der nächste Schritt mein Antrag auf Kanadische Staatsbürgerschaft sein. Bitte Daumen drücken das sich das nicht JAHRE hinzieht und der Staatsbürgerschaftstest dann nicht zu schwierig wird.

Was hat sich sonst noch alles in den letzten Monaten getan. Mein Österreichisches Unternehmen läuft noch nach wie vor unverändert. Einzige Änderung ist das die Rohstoffknappheit mir die letzten Nerven raubt und ich wahrscheinlich in Kürze ein Magengeschwür haben werde. Im Moment ist es wirklich nicht Angenehm aber ich bin nach wie vor sehr glücklich über die Treue meiner Kunden und Lieferanten.

Mein neues Kanadischen Unternehmen Simplify Interior läuft auch sehr gut. Wie in der Verpackungsbranche genieße ich die Abwechslung und die Tatsache das jeder Auftrag, jedes Projekt einzigartig und anders ist. Vor kurzen hatte ich ein tolles Projekt. Ein Privathaus entrümpeln, vor-packen für die bevorstehende Übersiedelung und das Haus „stagen“ für den Verkauf. Es war wirklich super und hat mir wahnsinnigen Spaß gemacht.

Zu Jahresbeginn habe ich dann noch ein weiteres Adventure dazu genommen. 😊 Schon seit geraumer Zeit, nämlich seit ich hier wohne, verfolge ich sehr aufmerksam die vielen Search and Rescue Einsätze die es hier gibt. Aufgrund der vielen Wanderwege und unzähligen Outdoor Aktivitäten gibt es wirklich viele Einsätze. Leute verletzen sich, verirren sich in der Wildnis oder kommen einfach nicht zeitgerecht von einer Wanderung nach Hause. Wann auch immer das der Fall ist und ein Notruf hierzu eingeht, wird das Juan de Fuca Search and Rescue Team eingeschalten. Das komplette Team besteht aus professionell trainierten aber freiwilligen Helfern. Nachdem ich selbst viel Zeit in der Natur verbringe und mir mein hier aufgebautes Leben die notwendige Flexibilität erlaubt, habe ich mich nach Umfangreicher Überlegung und Zustimmung meiner Familie dazu entschlossen dem Team beizutreten. Das bedeutet ich bin jetzt bis Ende des Jahres ein „MIT“ Member in Training, darf aber bereits mit zu den Einsätzen. Es gibt wahnsinnig viel zu lernen aber es macht mir auch extremen Spaß. Von Erster Hilfe, Opferbergung, Seil Training, Navigation, Überlebenstraining, Verhalten bei Einsätzen mit Helikoptern bis hin zu Bergung von tödlich verunglückten Personen, beinhaltet es alles. Nach einjähriger Grundausbildung könnte ich dann noch unterschiedliche Spezialtraining machen, was ich aber vorerst nicht vorhabe.

Ich sag euch eines, als mein aller erster Einsatz im Februar war, stand ich extrem unter Strom … es war Abend, sehr stürmisch und regnerisch und wir mussten ein junges Mädel mit drohender Hypothermie vom Juan de Fuca Wanderweg retten. Wandern ist eine Sache, aber dann mit voller Ausrüstung im Dunkeln zu miesesten Wetterbedingungen im Busch zu sein, eine ganz andere. Aber alles wurde gut, wir fanden Sie relativ bald und konnten Sie unbescholten in Sicherheit bringen. Ich bin überzeugt im laufe der Zeit werde ich hier noch jede Menge aufregende Einsätze haben. Nach jetzt stand sollte ich mit Nov./Dez. meine Ausbildung abschließen. Was mir noch nicht ganz geheuer ist, ist die Abschluss „wilderness survival night“. Bedeuted wir müssen ohne Schlafsack, ohne Zelt und nur mit unserem regulären Tages-Rucksack eine Nacht in der Wildnis verbringen. Dazu kommt dann mit Sicherheit ein eigener Blogartikel von mir.

In meinem letzten Blogartikel im November hatte ich euch vom West Coast Trail erzählt. Wir konnten uns Tickets für Start 4. August sichern. Aufgrund von Covid dürfen nur sehr wenig Wanderer auf den Trail. Der Ansturm am ersten Tag wo man buchen konnte war so groß das zur gleichen Zeit mehrere Tausend Menschen versuchten ein Ticket zu ergattern. Es war sehr nervenaufreibend und ähnlich wie bei einem Riesen Konzert wo in Minuten alles Ausverkauft ist. Positiv ist, wir haben Tickets, negativ ist, das wir nur den Einstieg bei der Mittelstation haben. Wenn sich nicht zufällig was ergibt das wir unser Ticket mit jemanden tauschen können oder jemand storniert, wandern wir entweder nur die südliche Hälfte mit ca. 48 km oder mein Vorschlag wäre von der Mitte nach Norden zu wandern und von dort komplett retour und nach Süden zu wandern. Macht dann aber die Wanderung gesamt statt 78 km regulär zu 108km. Bis jetzt konnte ich Alex meine Hiking Buddy noch nicht dazu überreden. Ich tue mir leider mit halben Sachen generell kopftechnisch sehr schwer aber mal schauen was passiert. Wenn ich wirklich nur den halben Trail gehen kann, dann muss ich es nächstes Jahr nochmals versuchen. Freiwillige dazu bitte gerne vor und mich kontaktieren 😊.

Auf jeden Fall zum Einstieg, Training, testen der Ausrüstung und im Sinne der Erfahrung haben Alex und ich im Mai den Juan de Fuca Trail gemacht. Auch sehr wichtig für mich den Trail zu kennen da der Grossteil aller Search and Rescue Einsätze dort sind. Es war sehr sehr anstrengend aber wunderschön. 3 Tage schwieriges Terrain mit täglich ca. 6 – 8.5 Std. wandern. Im Anschluss bin ich dann gleich übers verlängerte Wochenende in Port Renfrew zum Camping geblieben wo wir dann am letzten Tag 3 Baby Kätzchen gefunden haben die offensichtlich viel zu klein, total ausgehungert und ohne Mama Katze auf einem Erdhaufen sich versteckt hatten. Wir hatten 2 Tage ein Auge auf die Kleinen und am letzten Tag konnte ich sie einfach nicht zurücklassen. Total verhungert, dehydriert und eiskalt durchnässt habe ich sie eingepackt. Jetzt haben wir ein neues Familienmitglied. Lizzy … Elenas Katze. Die anderen beiden habe ich der Katzenrettung übergeben. Tja bei uns wird es einfach nie langweilig. Hahahah

Somit bis bald ihr Lieben,

bleibt gesund und haltet die Ohren Steif,

Ines

Hiking Juan de Fuca Trail Mai 2021